Oslip, 30. September 2025. Am Dienstagabend wurde im Csello in Oslip der 31. Innovationspreis durch die Wirtschaftsagentur Burgenland verliehen. Aus allen Einreichungen wurde das Forschung-Burgenland-Projekt „Pilothafte Forschungsanlage zur Einbindung von grüner Wasserstoffproduktion in die Sektorkopplungsanlage Neusiedl am See“ von der Fachjury zum Sieger unter den Forschungseinrichtungen gewählt.
Forschung für das Energiesystem der Zukunft
Die Forschung Burgenland arbeitet seit mehreren Jahren an Optionen, wetterabhängige, fluktuierende Energieerzeugungsanlagen in technische, energiewirtschaftliche und soziale Systeme zu integrieren. Durch die Vorreiterrolle des Burgenlands beim Ausbau von Wind- und PV-Energie besteht das Potenzial, andere Energiesektoren wie Wärme, Mobilität und Gase aus dem Strombereich heraus zu dekarbonisieren – also weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbarer Energie.
Das Projekt in Neusiedl am See erweitert eine bestehende Sektorkopplungsanlage, in der bereits Wind- und PV-Strom mit einem Heizwerk verbunden sind. Nun wird diese Anlage um die Dimension grüner Wasserstoff ergänzt.
Pilotanlage mit Signalwirkung
Die Pilotanlage, betrieben von der Forschung Burgenland am Standort der Burgenland Energie, ermöglicht die Erzeugung von Wasserstoff vor Ort, dessen Zwischenspeicherung in Flaschenbündeln sowie die Rückverstromung bei Bedarf. Zudem wird die entstehende Abwärme aus der Wasserstoffproduktion der Wärmepumpenanlage als zusätzliche Wärmequelle zur Verfügung gestellt – ein in Österreich einzigartiges Beispiel für konsequente Nutzung von Synergieeffekten.
„Mit dieser Forschungsanlage schaffen wir die Möglichkeit, erneuerbare Überschüsse aus Wind- und Sonnenstrom nachhaltig zu nutzen und in Form von Wasserstoff für längere Zeiträume verfügbar zu machen. Das ist ein zentraler Baustein für ein vollständig dekarbonisiertes Energiesystem“, erklärt Projektleiter Markus Puchegger.
Was macht das Projekt innovativ?
Die Forschungsanlage gilt als einzigartig im österreichischen und auch europäischen Vergleich. Während viele Wasserstoffanlagen im Laborumfeld getestet werden, ist die Neusiedler Pilotanlage direkt mit realer Energieinfrastruktur gekoppelt: Windpark, Hybridpark, Heizwerk und Wärmepumpenanlage. Damit wird Wasserstoff nicht nur produziert, gespeichert und rückverstromt, sondern gleichzeitig Abwärme ins Energiesystem integriert.
Dass Projekte wie diese zukunfts- und richtungsweisend sind, betont auch der Geschäftsführer der Forschung Burgenland, Marcus Keding: „Unsere Anlage ist die erste ihrer Art in Österreich: Sie wurde als vollintegrierte Erweiterung der bestehenden Power-to-Heat-Anlage umgesetzt und direkt mit realer Energieinfrastruktur verbunden. Damit schaffen wir nicht nur eine Plattform für laufende und künftige Forschungsprojekte, sondern nutzen erneuerbaren Strom, um grünen Wasserstoff zu erzeugen, zu speichern und wieder in Strom umzuwandeln – und verwerten gleichzeitig auch die entstehende Abwärme. Das macht dieses Projekt wirklich einzigartig“.
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Das Pressefoto zum Download Fotocredit: Wirtschaftsagentur Burgenland
