Hybrid Grids Demo

Energie & Umwelt

Die Stadt als Energieschwamm

Akronym

Hybrid Grids Demo

Projektlaufzeit

01/04/2015 - 01/05/2020

Strom- und Fernwärmenetze werden zu funktionalen Stromspeichern verknüpft. Erzeuger und Konsumenten erhalten Empfehlungen, zu welcher Zeit Einspeisungen, zu welcher Verbrauch sinnvoll und kostengünstig ist.

Die Stadt als „Energieschwamm“, der das Energie-Angebot im Stadtgebiet und im Umland optimal aufnehmen und abgeben kann: Das ist die Vision hinter dem Projekt „Hybrid Grids Demo Hartberg“. Mit dieser Methode soll es möglich werden, Energie bei geringem Bedarf zu speichern, um sie dann abzugeben, wenn die Nachfrage steigt. Dazu wird das städtische Energiesystem in einen funktionalen Energiespeicher umgewandelt, der große Energiemengen aufnehmen kann. Das Energieversorgungs- und Energienutzungssystem wird dazu flexibilisiert – und zwar mit einer passiven, energieträger- und -netzübergreifenden Verteilnetz-Betriebsführung, die nicht aktiv in die sensible Netzregelung eingreift.

Technologisches Kernstück ist ein zentraler Optimierer. Er wird parallel zur vorhandenen Regelinfrastruktur eingerichtet. Erzeuger und Verbraucher werden von ihm mit Empfehlungen versorgt, zum Beispiel mit jener, dass man seinen Pufferspeicher nicht bei hoher Energie-Nachfrage aufheizen sollte, sondern später, wenn es einen Fernwärmeüberschuss gibt und die Energie günstiger einzukaufen ist. Als Nutzer entscheidet man selbst, ob man die Empfehlung annimmt oder nicht. In einer weiteren Ausbaustufe soll es auch automatisierte Abläufe geben.

Dass gerade in einer Stadt wie Hartberg ein solcher Testlauf unternommen wird, hat auch pragmatische Gründe: Die Unbundling-Bestimmungen auf einem liberalisierten Markt würden es schwierig machen, einen solchen hybriden Netzansatz zu erproben.

Mitentscheidend am Projekt ist, dass bei diesem Testlauf viele unterschiedliche Lastprofile berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Arten von Verbrauchern. Ein Privathaushalt weist im zeitlichen Verlauf ein anderes Lastprofil auf als ein Lokal, in dem zu Mittag gekocht wird. Eine Fabrik hat ein anderes Profil als eine Bäckerei. Ebenso haben unterschiedliche Energieerzeugungsanlagen unterschiedliche Erzeugungsprofile. Auch hier gilt es, Synergieeffekte und Flexibilisierungspotential zu nutzen, um das Gesamtsystem effizienter zu gestalten.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Smart Cities Demo“ durchgeführt.


Klima- und Energiefonds

Projektleitung

Dipl.-Ing. Dr. Lukas Gnam

Tel: +43 5 7705-4150
lukas.gnam(at)hochschule-burgenland.at

Auftraggeber/Fördergeber